Mittwoch, 5. August 2009

Medizinstudenten in Second Life


Den Avataren in Second Life mangelt es nicht an medizinischer Versorgung. Schliesslich gibt es hier zahlreiche Spitäler und spezialisierte Kliniken – mit Operationssälen, Personal in weissen Kitteln und anderen dem Real Life nachempfunden Details. Alles bloss Kitsch? Das vielleicht auch, aber nicht nur.
Die Medizin gewinnt nämlich dank Versuchen in der 3-D-Welt wichtige Erkenntnisse für die Arbeit in der Wirklichkeit. Versuchskaninchen habe ich bei meinen Recherchen zwar keine angetroffen. Dafür bin ich auf etwas anderes gestossen: Ein Projekt des London Imperial College. Die haben im vergangenen Frühling einen virtuellen OP-Raum eingerichtet. Dort können Medizinstudenten schon mal am Bildschirm üben, was sie später am Menschen praktizieren werden: Blutungen stoppen, den Defribillator einsetzen oder Adern abklemmen. Der Vorteil dabei: Bei Fehlern kommen hier weder Menschen noch Material zu Schaden. Zudem ist der virtuelle Einsatz eine willkommene Abwechslung zu den Vorlesungen. Wie sich das Pilotprojekt tatsächlich auf die Ausbildung auswirkt, wird sich erst noch weisen müssen. Wir sind gespannt!

Hier geht’s zur virtuellen Klinik des London Imperial College:
http://slurl.com/secondlife/Imperial%20College%20London/150/86/28

Zeit von Hublot abgelaufen


Erinnert ihr euch an unsere Blogeinträge zu Hublot? Die Uhrenmarke besass in SL einst eine ganze Insel – bis sie vor über einem Jahr von der Bildfläche verschwunden ist. Da haben wir wenigstens noch einen Shop von Hublot gefunden. Doch auch der hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst. Die Zeit von Hublot in SL scheint abgelaufen zu sein. Mal abgesehen von einigen wenigen Gruppen, die sich noch so nennen. Doch halt! Ich habe in SL noch die letzte „überlebende“ Hublot-Uhr gefunden. Sie ist in einem Shop namens „Secondtime Watch Shop“ ausgestellt. Zusammen mit Vertretern vieler anderer Uhrenmarken. Hoffen wir mal, dass die Leute dort der letzten Hublot Sorge tragen. Denn die Uhrmarke ist in der virtuellen Welt akut vom Aussterben bedroht! Schade eigentlich. Hoffentlich zeigt Hublot in Real Life etwas mehr Ausdauer.

Hier der Link zur „letzten“ in SL verbliebenen Hublot-Uhr:
http://slurl.com/secondlife/Best%20Skin/73/125/23

Montag, 3. August 2009

ETH Zürich: Sim für Denkkultur




Es ist schon frustrierend, wenn man als SL-Reporter so durch die virtuelle Schweiz schlendert, sich von Ort zu Ort teleportiert und einfach nur auf verlassene Häuser stösst. Irgendwann lässt man sich nicht einmal mehr von den wirklich schönen Locations aufmuntern. Denn der Mensch ist ja ein soziales Wesen und definiert sich über die Kommunikation mit den anderen. "Man kann nicht nicht kommunizieren", heisst es bei Watzlawick. Das könnte man auch so verstehen, dass der Mensch kommunizieren MUSS, weil das so essentiell zum Menschsein dazugehört. Und wenn da niemand ist, mit dem man sich austauschen kann, verliert man langsam aber sicher seine eigene Identität. So ergeht es mir im Moment in Second Life: Goleo beginnt sich aufzulösen mangels Interaktivität...
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ich habe mich wieder einmal auf einer Schweizer Sim rumgetrieben, verzweifelt auf der Suche nach meinesgleichen oder sonst einer verlorenen Seele. Da ich mir den Auftritt der ETH eigentlich noch nie so richtig angeschaut habe, liess ich mich dorthin teleportieren. Klar, meine Erwartungen waren hoch, handelt es sich schliesslich um eine der angsehensten Hochschulen in ganz Europa. Von aussen war ich schon einmal positiv überrascht. Sieht aufgeräumt, klar und professionell aus. Das kühle gläserne Design passt zur eher technikaffinen ETH. Vor dem Eingang erblicke ich ein grosses Schild mit der Aufschrift: "Sim für Denkkultur". Aha? Das klingt spannend! Ich stelle mir schon vor, wie hier cyberculturemässige Projekte ihren Platz haben, Studenten medienkonvergente Experimente machen und Dozenten crossmedial kommunizieren. Also rein in die gute Stube! Der Empfang ist leider nicht besetzt. Hmm... dabei hätte ich jetzt gerne jemanden gefragt, was es denn hier zu sehen gibt. Denn es hat auch keine Übersichtstafel mit aktuellen Projekten oder sonst eine Hilfe, was der Besucher hier machen kann. So bleibt mir nichts weiter übrig, als mich selbst auf die Erkundungsreise zu begeben. So schreite ich also von Zimmer zu Zimmer, die alle sehr hochwertig daherkommen - aber doch sehr langweilig sind, weil es nichts zu tun gibt. Auch die Bücher in der Bibliothek sind nur Attrappen! Wo ist sie nun, die "Sim für Denkkultur"? Ich sehe nichts dergleichen!
So überfliege ich zum Schluss nochmals das ganze ETH-Gebäude, finde aber nichts weiter, das von grösserem Interesse sein könnte. Mit einem Blick auf das Dach denke ich etwas enttäuscht: "Naja, wenigstens wird nicht unnötig Energie verpufft in dieser leeren Hütte - auf dem Dach wurden nämlich Sonnenkollektoren montiert..."

Mittwoch, 22. Juli 2009

Keine Tour de France in SL


Leider ist die Tour de France schon bald wieder vorbei und Lance Armstrong hat sein Kunststück doch nicht geschafft, die Tour ein weiteres Mal zu gewinnen: Alberto Contador, sein Teamkollege, hat ihm in den Alpen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als Sportfan habe ich natürlich auch die eine oder andere Etappe mitverfolgt. Doch jetzt, wenn es um den Endspurt geht, will ich mich selbst einmal auf den Drahtesel wagen. Da nachmittags draussen jedoch hitzige Temperaturen und eine brennende Sonne auf mich warten, entscheide ich mich, im kühlen Büro zu bleiben und das Radfahren von der reellen in die virtuelle Welt zu verlegen. So habe ich mich gestern erneut in Second Life eingeloggt ...
Ich erinnere mich noch an das letzte Jahr: Damals hat das Team von Cofidis in SL eine Insel zur Tour betrieben. Ich suchte und suchte, doch Cofidis gibts nicht mehr. Allgemein zum Thema Tour de France gibts rein gar nichts in Second Life. Schade! So blieb mir nichts anderes übrig, als eine Insel aufzusuchen, bei der es um Triathlon geht. Dort angekommen, schnappe ich mir gleich ein Fahrrad, das mir glücklicherweise von der Insel gesponsert wurde. Kaum ist der Startschuss gefallen, bemerke ich jedoch, dass man hier lediglich im Kreise, oder besser gesagt Rechteck herumfährt. Ich wollte mich wirklich nicht zu schnell geschlagen geben, doch nach unzählbaren Minuten Training und mehreren Anläufen kam einfach kein richtiges Tour de France-Feeling auf.
Glücklicherweise gibt es auf der Insel auch noch ein Indoor Trainingscenter in welchem man neben dem Hometrainer auch das Laufband oder Rudermaschinen benutzen kann, um seinen Körper in Form zu bringen. Das tönt jetzt natürlich nicht gerade spannend, jedoch wird man für absolvierte Trainingsminuten mit Linden Dollars belohnt. Zudem gibt es jeden Dienstag und Donnerstag Fitnessklassen mit einem Instruktor, der Triathlonfans Tipps für das RL-Training gibt.

SLURL: http://slurl.com/secondlife/Kona%20Island/39.1163/47.2449

Dienstag, 21. Juli 2009

Wie Neil Armstrong unterwegs


Vor 40 Jahren landeten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen auf dem Mond. Nach einem jahrzehntelangen Konkurrenzkampf zwischen den USA und der Sowjetunion, waren die Amerikaner am 20. Juli 1969 mit ihrer Mission Apollo 11 schliesslich als Erste erfolgreich auf dem Mond gelandet. Aus Nostalgie zu diesem historischen Datum habe ich mich gestern dazu entschieden, Second Life nach ein wenig Raumfahrt und Weltall abzuchecken.
Tatsächlich fand ich schon nach wenigen Minuten eine Nachbildung der Saturn V, die 2940 Tonnen schwere Rakete, welche Neil und sein Team damals in das Weltall schoss. Diese ist nebenbei nicht nur schön anzusehen, die kolossale Rakete ermöglicht auch Normalsterblichen wie mir einen Ausflug ins All – leider ohne die Fliehkräfte beim Start spüren zu können...
Pünktlich wie immer, genau 32 Minuten nach der vollen Stunde, startete die Saturn V und flog unter lautem Getöse (Audio-HUD erhält man am Fusse der Rakete) Richtung All. Nach kurzer Flugzeit schon, erreichten ich und ein anderer Hobby-Astronaut das Weltall und die Rakete fing an ihre verschiedenen Schalen abzuwerfen, bis nur noch die Spitze übrig war, in der wir sassen. Darauf umkreisten wir die Erde noch für ein paar Minuten, entfernten uns aber immer weiter von ihr und steuerten dann auf den Mond zu. Leider endete damit die Reise schon, denn das Raumfahrtprogramm ist erst in einem frühen Stadium, sollte laut Erbauer jedoch bald vervollständigt werden. Nachdem ich 10 Minuten im Cockpit der Rakete gewartet hatte und diese keinen Mucks mehr machte, entschied ich mich auszusteigen und flog ohne Raumschiff heimwärts – geht ja in SL ganz einfach.
Irgendwie erfasste mich dann doch noch die Schwerkraft und liess mich eine lange Zeit an einer skurrilen Konstruktion vorbei fallen, bis ich wieder am Fusse der Rakete landete, die schon auf die nächsten All-Besucher wartete.

Alle die Lust haben auch ein wenig Armstrong zu spielen, können die Rakete unter der SLURL http://slurl.com/secondlife/Space%20Frontier/154/126/137 finden.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Liberté, égalité, fraternité!


Gestern wurde in ganz Frankreich der französische Nationalfeiertag zelebriert. Das Fest, das an das „Fête de la Fedération“ erinnert, bringt auch im virtuellen Paris von Second Life verschiedenste Menschen zusammen – nicht in grossen Massen, dafür umso intensiver.
Währenddem es im echten Paris Tausende in die Strassen der Metropole gezogen hat, waren es in Second Life jedoch nur wenige, die sich am Fusse des Eiffelturms versammelt haben. Doch über das fehlende Herumgeschubse, die nicht vorhandenen Warteschlangen und die Absenz von horrenden Getränkepreisen kann ich mich nicht wirklich beschweren. Vielmehr wird hier freundlich und gelassen miteinander umgegangen: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in Reinkultur!
Als sich ein dutzend Personen unter dem riesigen Turm versammelt haben, werden mir plötzlich ein paar Maracas in die Hand gedrückt und Goleo fängt automatisch an wie von der Tarantel gestochen zu tanzen. Nach wenigen Minuten enthemmter Bewegungsmanie und einem kurzen Geplauder ist die kleine Feier aber schon wieder zu Ende und die anderen verabschieden sich mit einem kurzen „Au revoir“. Und Goleo bleibt völlig alleine in der virtuellen Hauptstadt zurück.
Nun habe ich wenigstens Zeit auf den Eiffelturm zu fliegen (Nein, hier muss man nicht mühsam die Treppen hochsteigen und dazu noch Eintritt bezahlen...). Ausserdem mache ich einen kurzen Ausflug zu den anderen Sehenswürdigkeiten in der Stadt der Liebe. Diese sehen hier zwar nicht so imposant aus wie in echt, auf dem Heimweg werde ich jedoch sicher nicht im Stau stecken bleiben oder mich mit hunderten von schwitzenden Franzosen in eine Metro quetschen müssen. Ja, die virtuelle Welt hat eben auch ihre Vorteile.

Hier ist die SLURL zu Paris:
http://slurl.com/secondlife/Paris%201900/35/172/24

Donnerstag, 9. Juli 2009

Welcome to Guantanamo Bay!


Studenten der University of Southern California’s Institute for Media Literacy, haben das kubanische Gefängnislager Guantanamo Bay virtuell in Second Life nachgebaut. Durch ein Skript auf der Insel wird der eigene Avatar auf eine Reise der etwas anderen Art geschickt.
Zuerst wird man in ein Flugzeug gebracht und in den Guantanamo-typischen orangen Gefängnisoverall gesteckt. Dann bekommt man einen Sack über den Kopf gezogen: Das Bild wird augenblicklich schwarz. Kurz darauf findet man sich in seiner Zelle wieder, einem engen Käfig, der irgendwie an einen Hundezwinger erinnert. Willkommen auf Guatanamo Bay!
Der Unterschied zum echten Guantanamo: Hier ist es jedem Besucher natürlich freigestellt, die Simulation jederzeit mit wenigen Klicks wieder zu verlassen. Die Gründer des Projekts wollen jedoch darauf hinweisen, dass den Gefangenen gerade eben diese Wahl nicht bleibt und sie zudem keine Chance haben, ihre rechtlichen Ansprüche geltend zu machen.
Auf der Website http://gonegitmo.blogspot.com/ kann man sich detailliert über das ungewöhnliche Projekt informieren. Dort findet man auch den Direktlink (SURL) zur Location für das Live-Guantanamo-Feeling.

Dienstag, 7. Juli 2009

Hält Starfruit sein Versprechen?





Unsere treuen Blogleser mit Langzeitgedächtnis erinnern sich bestimmt noch an die Beiträge über Starfruit. Und genau, da war doch mal das Versprechen der Community, neben Blumen, Schokolade und Sackmesser weitere Produkte in SL anzubieten. Wir nehmen Starfruit beim Wort und haben der Insel mal wieder einen Besuch abgestattet.

Kaum bin ich auf der Insel gelandet, werde ich auf fünf Sprachen begrüsst, nicht schlecht. Eine Infotafel vor dem Shop verrät mir schnell, was es hier alles zu kaufen gibt. Neues im Sortiment entdecke ich aber nicht. Oder sind vielleicht die Socken neu? Oder dass man T-Shirts mit Städtenamen bedrucken und in RL erhalten kann? Hm, ich glaube das gibt’s seit April 2008, also etwa seit unserem letzten Blogeintrag zu Starfruit. Verändert hat sich auch die Anzahl Mitglieder der Community. Waren es vor über einem Jahr mal 1'200 – das war schon beeindruckend – sind es mittlerweile über 2'500. Eine stolze Zahl! Über Starfruit hat sogar schon das Schweizer Fernsehen eine Reportage ausgestrahlt. Auch wenn meine Erwartungen bezüglich Sortimenterweiterung nicht erfüllt wurden – bei Starfruit scheint trotzdem noch einiges los zu sein. Ein Hinweis darauf könnte auch eine präventive Tafel sein, die Waffen, Abfall und Sex auf der Insel verbietet. Ob ich da was verpasst habe?

Hier geht’s zum Starfruit-Shop:
http://slurl.com/secondlife/Starfruit/119/123/29

Imagevideo für Second Life

Wow! Nicht schlecht, was man machinimamässig mit Second Life realisieren kann. Das nachfolgende Video habe ich zufällig gefunden. Es zeigt ein Imagevideo über die Möglichkeiten in Second Life - richtig schön zusammengeschnitten und mit tollen Videocapturing-Effekten veredelt. Wenn ich ehrlich bin: Sieht besser aus als die Realität in Second Life! Aber schaut es euch selbst an:

Mittwoch, 1. Juli 2009

Driving Range Feeling?


Naja, als echter Golffreak weiss ich, was es für ein besonderes Erlebnis ist, auf der Driving Range zu stehen und die harten Golfbälle über 150 Meter weit auf die Spielbahn zu jagen. Oder bei Sonnenuntergang auf dem Platz eine gute 18-Loch-Runde zu spielen. Die Natur, das saftige Grün der Spielbahn, die frische Luft und die nicht zu unterschätzende sportliche Betätigung tuen einfach gut und belben Körper und Geist.
Ganz anders das virtuelle Erlebnis - wenn man denn von einem "Erlebnis" sprechen kann. Es gibt verschiedene Golfparks in Second Life. Diese sind zwar sehr schön gestaltet und lassen wenigstens entfernt die Anmutung erahnen, die so ein Golfplatz in der Wirklichkeit ausmacht. Wenn man will, kann man den ganzen Platz virtuell begehen oder einfach darüber hinwegfliegen. Vielleicht eine interessante Möglichkeit für einen echten Golfplatzbesitzer, sein Angebot auf diese Weise dreidimensional nachzubauen. Aber ich wollte es genauer wissen: Wie spielt man in SL Golf? Zu diesem Zweck habe ich mich auf die schönen Holly Kai Inseln begeben. Dort findet gibt es einen Übungsplatz, um die SL-Golftechnik zu lernen. Dafür muss man lediglich einen "HUD" für die Golfschlagsteuerung herunterladen und diesen anziehen. Eine halbe Stunde Driving Range kostet lediglich 250 L$ - ein Schnäppchen verglichen mit echten Preisen. Ohne Golfkenntnisse indes wird man Mühe haben, einen guten Schlag zu erzielen: Man muss schon wissen, welchen Schläger man wann einsetzen muss: Driver, Wedge oder Iron? Diese Kenntnisse vorausgesetzt kann man auf der Driving Range seine ersten Schläge trainieren. Das ist gar nicht so schwer, aber irgendwie auch langweilig. Verglichen mit aktuellen Golfspielen, die durch eine atemberaubende Grafik, coolen Sound und Spielspass brillieren, ist das SL-Golf wie das Fahren eines Cabrios mit geschlossenem Verdeck. Mein Fazit: Im Moment lohnt sich eine Mitgliedschaft in einem SL-Golfclub definitiv nicht.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Virtuelle Nacktwanderung


Nacktwandern ist ein neuer Trend. Zwar gehen diesem nur wenige nach, viele empören sich aber gehörig darüber. Nach dem Alpstein könnte nun die virtuelle Welt zum Wandergebiet für die unverhüllten Berggänger werden. Stefan Grob hat im Second Life eine Wanderung gemacht – nackt. Die Reaktionen blieben auch hier nicht aus.

Es ist eine nackte Tatsache: Das Nacktwandern hat einen richtigen Boom erlebt – zumindest in medialer Hinsicht. Doch längst nicht alle teilen die Freude am unverhüllten Sport. So hat die Innerrhoder Landsgemeinde als weltweite Premiere das Nacktwandern auf ihrem Gebiet verboten. Nachdem die hitzige Debatte von den Medien breit aufgegriffen wurde, könnte das Nacktwandern auch in der virtuellen Welt „Second Life“ (SL) zum Thema werden. „In Second Life werden häufig Trends aus der realen Welt übernommen“, bestätigt Stefan Grob, Geschäftsführer der St. Galler PR-Agentur Complecta GmbH. Deshalb würde es den erfahrenen SL-User nicht wundern, wenn man auch in der virtuellen Welt schon bald ersten Nacktwanderern begegnet.

Nackt in Second Life
Um das Nacktwanderer-Potential von Second Life zu testen, hat sich Stefan Grob als Goleo Morigi in die Cyberwelt eingeloggt und alle seine Klamotten ausgezogen – ganz einfach per Mausklick. Wie würden die Reaktionen sein? Gespannt wanderte er durch das nachgebaute Zürich, durch eine schneebedeckte Alpenlandschaft, besuchte die belebte "Piazza Spagna" in Rom und einen von T-Online gesponserten Strand auf einer deutschen Insel. Dort wurde er von einem Sicherheitsverantwortlichen zuerst höflich darauf hingewiesen, dass nackte Avatare an diesem Ort nicht erwünscht seien. Die Römer wiederum beschimpften ihn gar voller Entrüstung mit Worten, die der digitale Nudist gar nicht verstand – danach wurde von den anderen Avataren einfach ignoriert. Auf der Schweizer Alp war Goleo Morigi zum Glück ganz alleine. Aber gut vorstellbar, dass die Entrüstung auch hier appenzöllischen Ausmasses gewesen wäre, wenn er jemandem begegnet wäre. Kurz und gut: Öffentliche Nacktheit ist auch in Second Life ein öffentliches Ärgernis – wenn auch ein rein virtuelles.

Spielwiese für interessante Experimente
Trotzdem: Das Second Life ist eine ideale Plattform, um verschiedenste Ideen umzusetzen, sei es privat oder geschäftlich. So lassen sich hier virtuelle Personen (= Avatare), Landschaften, Gebäude und Gegenstände aller Art kreieren. „Wir haben schon für einzelne Unternehmen einen Auftritt im Second Life realisiert und betreuen einen eigenen Blog, der über Trends und Marketing-Möglichkeiten in der virtuellen Welt berichtet“, erzählt Stefan Grob. Und der routinierte SL-Pionier weiss: „Nacktwanderer könnten hier ihre individuelle Berglandschaft erstellen und ihre Avatare ganz ungeniert auf einen hüllenlosen Spaziergang schicken.“ Natürlich fehlt dann die frische Luft, aber immer noch besser, als von den strengen Appenzeller Behörden verzeigt zu werden!

Donnerstag, 18. Juni 2009

Die Göttliche Komödie ganz virtuell



Auf halbem Weg des Menschenlebens fand
ich mich in einen finstern Wald verschlagen,
Weil ich vom rechten Weg mich abgewandt.
Wie schwer ist’s doch, von diesem Wald zu sagen,
Wie wild, rauh, dicht er war, voll Angst und
Not; Schon der Gedank’ erneuert noch mein Zagen.
Nur wenig bitterer ist selbst der Tod;


Nein, ich bin nicht unter die Dichter und Denker gegangen. Diese lyrischen Sätze sind der Anfang der "Divina Commedia" von Dante Alighieri. Nicht etwa abgeschrieben aus dem Exemplar in meiner Bibliothek, sondern ganz einfach per Copy-Paste vom Second Life in dieses Blog übertragen. Verrückt! Da hat sich ein Literaturfan ganz offensichtlich die Mühe gemacht, echte Literatur in die virtuelle Welt zu übertragen und frei verfügbar zu machen. Ich bin beeindruckt: Bereits sind über 130 Bücher in der Burg-Bibliothek von "Pegasus - freie Bücher für SL" ausgestellt. Ein Klick genügt, und schon hat man den ganzen Text als Notecard gespeichert. Neben zahlreichen Klassikern wie Balzac, Shakespeare, Goethe und sogar Aristoteles, finden sich auch Bücher von aktuellen Autoren, die ihren Text freigegeben haben.
Zugegeben: Das Design der Burg-Bibliothek von Pegasus lässt zu wünschen übrig. Auch technisch ist nicht alles wirklich ausgereift und wirkt alles in allem sehr experimentell. Doch die Idee einer Bibliothek mit echten Büchern ist doch ganz in Ordnung.

Drum auf, in beiden ist ein gleicher Drang,
Herr, Führer, Meister, auf zum großen Wege!"
Ich sprach’s zu ihm, und, folgend seinem Gang,
Schritt ich daher auf waldig rauhem Stege


Hier gehts zu Pegasus: http://slurl.com/secondlife/Vision%20of%20mountains1/245/192/23

Mittwoch, 17. Juni 2009

Walter Savelli im Second Life Interview


Im nicht-italienischen Teil Europas ist er wohl nicht so bekannt: Walter Savelli, Keyboarder und Pianist des berühmten Claudio Baglioni und in Italien selbst ein Star. Unverkennbar mit seiner extravaganten Brille (aktuell in weiss). Und jetzt startet Savelli auch in Second Life durch. Radio Opossum (http://www.radioopossum.it/) veranstaltet am Montag 22. Juni eine Sendung mit ihm, die live aus Roma Centro in SL übertragen wird. Es gibt also weiterhin Musiker, die SL als Promotion-Plattform nutzen.

Hier gehts zur Ausschreibung: Walter Savelli in Concert

Dienstag, 16. Juni 2009

Baby-Marketing in Second Life



Nein, es gibt nichts, das es nicht gibt! Heute habe ich einen Besuch der kurioseren Art hinter mir. Habe nämlich die Bay-B Geburtsklinik in Second Life unter die Lupe genommen. Ganz anonym versteht sich. Als Mann ist mir das etwas peinlich, mich über das Thema Schwangerschaft aufklären zu lassen - sogar in der virtuellen Welt. So habe ich mich ganz im Geheimen auf den Weg gemacht und habe mir diese Geburtsklinik mal etwas genauer angesehen. Da kann man doch echt eine Schwangerschaft "all inclusive" kaufen. All inclusive meint in dieser Beziehung, dass man eine "Shape" bekommt, also quasi ein so vorprogrammierter Körper, der den eigenen Avatar schwangerschaftsmässig anwachsen lässt (auch die Brüste!). Im Komplettpreis von 7'000 L$ sind ausserdem zwei Untersuchungen, die Geburt und natürlich das Baby mit inbegriffen. Scheinbar soll es tatsächlich echte Interessenten für dieses Business geben. Das heisst: Auch in Sachen Marketing bestünde für gewiefte Baby-Ausrüster aus dem RL durchaus ein Markt. Ich bin gespannt, wann ich die ersten Baby-Markenartikel in Second Life antreffe ...

Bay-B-Geburtsklinik in SL: http://slurl.com/secondlife/Tessentor/231/183/26

Das virtuelle Universum von KZero


Viele Unternehmen verbinden mit virtuellen Welten ganz einfach Second Life. Aber Achtung! Neben SL gibt es eine ganze Reihe anderer Welten im Cyberspace. Und jede von Ihnen hat ihre eigenen Vorzüge und Möglichkeiten – auch für die Unternehmenskommunikation: Twinity, Habbo, Multiverse, Active Worlds, Second Life… das sind nur ein paar wenige Namen. Doch welches ist nun die richtige Welt für mich, wird sich jeder Unternehmer unweigerlich fragen. Keine Bange, KZero – eine Agentur, die auf Marketing in virtuellen Welten spezialisiert ist – hilft hier weiter. Mit einer Grafik hat KZero nämlich das „Universum“ der virtuellen Welten übersichtlich dargestellt. Und nicht nur das: Die Grafik zeigt auch, welche Welten aktiv sind, welche am Entstehen sind, wieviele Accounts registriert sind und für welche Altersgruppe die Welt gedacht ist. Das sind schon einmal wichtige Kriterien, die es für die Wahl einer virtuellen Welt zu berücksichtigen gilt.
In einer zweiten Grafik teilt Kzero die verschiedenen Welten noch in Kategorien wie Sports, TV/film/books, content creation (dazu gehört Second Life) und andere ein. So sieht ein Unternehmer auf einen Blick, welche Welt für seine Branche interessant sein könnte. Ein Blick auf diese beiden Grafiken lohnt sich auf jeden Fall.

Besucht KZero: http://www.kzero.co.uk/blog/?page_id=2092

Mittwoch, 10. Juni 2009


Die Didaktiker wissen es schon längst: Der Einsatz von verschiedenen Medien im Unterricht hilft, neues Wissen nachhaltiger im Gedächtnis zu verankern. Die breite Palette an medialen Lehr- und Lernmitteln wurde in jüngerer Vergangenheit durch das E-Learning erweitert. E-Learning ermöglicht es Dozenten und Studenten, online Wissen zu erarbeiten und untereinander auszutauschen – ohne physisch in einem Hörsaal präsent sein zu müssen. Doch auch die traditionelle Unterrichtsform hat ihre Vorteile. Deshalb ist mit dem „Blended Learning“ (vermischtes Lernen) ein Mix von E-Learning und traditionellen Hörsaal-Besuchen entstanden. Eine tolle Idee, oder? Doch innovative Didaktiker gaben sich damit noch nicht zufrieden. Und tatsächlich, sie fanden eine Steigerungsform: Blended Learning im Second Life!
Die Agentur SLTalk & Partner und das Institut für Wissensmedien (IWM) haben zusammen das Blended Learning-Projekt „blendedPLUS“ in Second Life auf die Beine gestellt. Die Teilnehmer haben sich einmal real und sechsmal in einem SL-Hörsaal getroffen. Am heutigen 10. Juni um 18.00 Uhr, stellen die 13 Teilnehmer ihre Projektarbeiten im Second Life vor. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein!
Die Präsentation findet im virtuellen Hörsaal von Knowledge Media Research Center (KMRC) statt. Hier der Teleport-Link: http://tinyurl.com/mfy7mp

Montag, 8. Juni 2009

Shopping-Tour auf LLD-Island

US-Dollar, Pfund und Euro: Mit diesen Währungen kommt man im Real Life in vielen Teilen der Welt durch. Nur eine Währung ist noch weiter verbreitet: der Lindendollar. Er ist die einzige Währung im Second Life und somit in der virtuellen Welt ausnahmslos einsetzbar. Praktisch, oder? Jetzt muss man als SL-User nur noch wissen, wieviel dieser Lindendollar wirklich wert ist und was man sich davon in SL tatsächlich kaufen kann.

Um dies herauszufinden, ist ein kleiner Rundgang auf der Insel von SL-Designerin Leana Laval ideal. Denn hier findet man von Windrädchen über Luftmatratzen und Sofas bis hin zu Häusern verschiedenste Kaufartikel. Ein buntes Windrädchen beispielsweise kostet 190 LD, eine Luftmatratze 490 LD. Und ein Haus? Wenn die Preisverhältnisse gleich wären wie im Real Life, dann müsste dies ein zigfaches mehr kosten. Im Second Life herrschen jedoch andere Regeln: Ein Haus von Leana Laval kostet nur gerade läppische 3500 LD. Ein Schnäppchen also! Aber was bezahlt man eigentlich, um überhaupt zu Lindendollars zu kommen? Der Kurs schwankt immer wieder. Für einen Euro erhält man zurzeit etwa 353 Lindendollar, also fast zwei bunte Windrädchen von Leana Laval. Für zehn Euros könnte man sich damit schon ein Haus kaufen. Bei diesen Discount-Preisen kämen sogar Aldi und Lidl in den Clinch! Also aufgepasst Männer: Schickt eure Frauen im Second Life auf Shopping-Tour – es kommt euch viel billiger zu stehen.

Auch sonst lohnt es sich, LLD-Island einmal anzuschauen. Malerische Strandabschnitte und Pools laden zum Verweilen ein. Nur das Personal ist nicht rund um die Uhr präsent. Vielleicht ist das Logo von LLD deshalb so omnipräsent (auf Teppichen, als Brücke, auf Tapeten, Simsen usw.) – als Ersatz für die fehlende Kaufberateratung. Ich jedenfalls hab mich wieder wegteleportiert ohne etwas zu kaufen.

Hier geht’s zur LLD-Island von Leana Laval Design: http://slurl.com/secondlife/Anshe/81/171/24

Dienstag, 2. Juni 2009

OSRAM dreht in Second Life

Werbefilme sind ein beliebtes Werbemittel. Sie sind witzig, aufregend, vielfältig und manchmal auch plump. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie sind sackteuer! Aber weshalb einen Werbefilm im echten Leben drehen, wo doch der Streifen im Second Life viel günstiger zu realisieren ist? Der internationale Lichthersteller OSRAM macht’s vor und produzierte im SL einen gelungenen Spot. Hier geht’s zum Film: OSRAM

Verblüffend, welche Qualität so ein Werbefilm erreichen kann, nicht wahr? Geile Location, passende Musik, perfekt gestylte Schauspieler, heisse Statisten und eine klare Botschaft. Produziert werden solche Filme als so genannte "Machinima". Das sind Filme, die auf der Technik von Computerspielen basieren und in Echtzeit wiedergegeben werden. Second Life ist ein idealer Drehort dafür: Kulissen und Schauspieler sind virtuell, gedreht wird direkt am Computer – eine vergleichsweise günstige Lösung. OSRAM hat dies wohl erkannt mit seinem SL-Werbefilm für sein soziales Engagement in Afrika. Ein weiterer Vorteil: Machinima-Filme können problemlos als Link verschickt, auf die Homepage gepostet oder auf Youtube gestellt werden – und erreichen so auf effizientem Weg ein grosses Publikum. So bietet Second Life zusammen mit der Machinima-Technik eine hervorragende Plattform für kostengünstige Marketinglösungen.
Übrigens: Auch die Complecta hat schon Filme im Second Life gedreht. Eine Kostprobe gefällig? Dann schauen Sie hier: http://www.youtube.com/watch?v=fixHjnbOd9w

Dienstag, 26. Mai 2009

Kitchen Fire


Eigentlich heisst es ja, man solle kein Öl ins Feuer giessen. Das mag sehr wohl stimmen. Doch dass es genauso schlimm ist, Wasser ins Öl zu giessen, das beweist die Simulation "Kitchen Fire" auf Swiss Projects: Die Story ist simpel und einleuchtend. Beim gemeinsamen Kochen mit einer Kollegin klingelt es an der Türe. Die Freundin geht nachschauen, und man bleibt allein in der Küche zurück. Man beginnt, ein wenig in der fremden Küche herumzustöbern und plötzlich fällt es einem siedend heiss ein: DAS ÖL IN DER FRITTEUSE!
Natürlich zu spät - aus der Fritteuse züngeln bereits die ersten Flammen. Doch was tun? Feuerwehr rufen, den Wassereimer drüberkippen, den Feuerlöscher schnappen oder doch lieber die Löschdecke suchen? Fragen über Fragen, die in einer solchen Situation blitzschnell beantwortet werden sollten. Genau dafür ist eine solche Simulation ideal. Und sie zeigt auch eindrücklich auf, was geschieht, wenn man mit einer Entscheidung daneben liegt ...

Hier geht's zur Kitchen-Fire-Simulation auf Swiss Projects: http://slurl.com/secondlife/Swiss%20Projects/85/188/27

Swiss City - im wahrsten Sinne des Wortes


Ein kleines Rätsel: Wo steht der Berner Zytglogge in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schloss Chillon und nicht weit von der Zürcher Oper? Genau, in Second Life. Und zwar nicht irgendwo, sondern auf Swiss City, wo früher einmal unser virtuelles Office gestanden hat. Dechiffriert man obige Aussage, bedeutet das folgendes:

  1. Swiss City gehört nicht mehr Pedro Meya Marty, der Agentur für virtuelle Welten, sondern Swiss Projects, den zur Zeit wohl aktivsten Schweizer Second-Life-Aktivisten.
  2. Der Sim wurde komplett neu gestaltet. Die Initiatoren haben sich zum Ziel gesetzt, "die bekanntesten historischen Wahrzeichen aus der ganzen Schweiz zu vereinen und auf einer Region in Second Life (eben Swiss City) nachzubauen".
  3. Da unser Office anscheinend leider nicht zu diesen Bauten zu zählen war, mussten wir (und viele andere, die sich auf Swiss City niedergelassen haben) unseren Platz für Schloss Chillon, den Berner Zytglogge und viele weitere Schweizer Sehenswürdigkeiten räumen.

Ist aber eigentlich alles halb so wild. Denn schliesslich begrüsst die Complecta jede Art von Schweizer Aktivität in Second Life. Auch wenn das für uns bedeutet, dass wir zu unseren Wurzeln zurückkehren und Second Life wieder als mobile Reporter erkunden. Hier geht's zur neu gestalteten Swiss City, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist: http://slurl.com/secondlife/Swiss%20City/139/26/29